Frankreich: Keine Chance in für deutsche Windanlagen?
Der französische Atomkonzern Areva hat ein Problem. Das Staatsunternehmen steht vor der Pleite. Weil nicht sein darf was ist, wird es wahrscheinlich der Staat richten. Zwei Milliarden Euro – so viele dürfte die Rettung kosten, heißt es. Alternative Energien haben es in diesen Zeiten schwer. Die Franzosen befürchten einen Anstieg der Strompreise. Eine realistische Einschätzung, schaut man auf die Kostenexplosion in Energiewende-Deutschland.
Außerdem wird erwartet, dass Frankreich beim Ausbau der Erneuerbaren die landeseigenen Unternehmen bevorzugt. So äußerte sich jedenfalls Energieökonom Benjamin Dessus gegenüber dem Magazin Wirtschaftswoche.
Auch diese Einschätzung scheint realistisch. Frankreich ist für seinen Protektionismus bekannt. Der Kampf um die Übernahme des französischen Industriekonzerns Alstom ist ein Beispiel aus diesem Jahr. Die Hauptbieter Siemens und General Electric waren noch mitten in den Verhandlungen, als sich der Staat einschaltete. Die Regierung erließ eine neue Verordnung, um sich in den Bereichen „Energie, Verkehr, Wasser, Gesundheit und Telekommunikation“ Einfluss zu sichern. Energie – da ist es, das Schlagwort. Der Ausgang der Geschichte spricht ebenfalls Bände: General Electric gewann den Übernahmestreit. Doch der Staat ist nun mit 20 Prozent größter Alstom-Aktionär.
Kein Wunder, dass deutsche Windanlagenhersteller wie Siemens um ihre Zukunft in Frankreich bangen. Zumal nicht nur die heimische Konkurrenz im Weg steht. Obendrein werden Genehmigungsverfahren künstlich in die Länge gezogen und rechtliche Bedingungen ständig geändert. Aber letztlich ist das Verhalten dieser Regierung nur konsequent. Sozialismus funktioniert nicht ohne Mauern, auch in Frankreich nicht. Trotzdem sollten die deutschen Windkrafthersteller nicht jammern. Schließlich ist die Branche selbst hochsubventioniert.